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Sonntag, 21. September 2014

Die Legende von Torasch Grauauge

Aus den Chroniken über Torasch Grauauge. Eintrag 43.

Die Reise nach Nordmine im Aufrag der Kriegsmeisterin



Torasch war mit seiner Garde an Novadi Kriegern, welche ihm von Kriegsmeisterin Vronis Carasch zugeteilt worden waren, unterwegs nach Nordmine. Sein Ziel war es die dortigen Zwerge zum Kriegseintritt auf Seiten der Novaran Allianz zu bewegen. Die Novadi erwiesen sich jedoch als nicht sehr gesprächig. Dies lag daran, das sie nur sehr gebrochen Garethi, die Allgemeinsprache, sprachen.
Der Weg führte ihn und seine zwölf Begleiter von der Wüstenstadt Kelris quer durch die Wüste, in nord-westlicher Richtung. Der Weg durch die Wüste verlief sehr entspannt. Die Kamele auf denen sie ritten, schafften viele Meilen am Tag. Schon nach drei Tagen sahen sie den Rand der Wüste.  Am vierten dann erreichten sie diesen auch. Torasch war darüber sichtlich erleichtert.
Am Rand der Vani-Wüste war ein kleiner Gasthof. Hier konnten sie ihre Kamele gegen Pferde eintauschen und die Nacht verbringen.  Die sehr stummen Novadi störten Torasch wenig. Der Zwerg war froh darüber seinen eigenen Gedanken nach zu gehen.
Der Gasthof bot eine sehr schlechte Auswahl, aber immerhin hatte er Bier, wie Torasch zu seiner Erleichterung feststellte. Es war zwar sehr verwässert, aber immerhin noch als Bier zu erkennen.
Der Weg führte die Truppe danach in Richtung Quellmünd. Jedoch mussten sie dafür den Nordfluss überqueren und dieser führte, für diese Jahreszeit üblich eine ansehnliche Menge an Wasser und die Furten waren allesamt unpassierbar. Torasch der dieses Land kannte, wusste von einem Gehöft an dem auch eine Gaststube und noch viel wichtiger eine Brücke war.
Ein schneller Ritt, brachte die Gruppe noch vor Einbruch der Nacht dorthin. Der Hof selber gehörte Menschen die im Gebiet der Zwerge siedeln durften. Die Gaststube gehörte einem ergrauten Zwerg.
Auf den Feldern des Hofes wurden gerade die letzten Reste der Ernte eingefahren. Es war schließlich schon nahe dem Ende des Monats Travia.
Der Zwergenwirt hatte zwei junge menschliche Schankmägde, welche die Novadi und Torasch bedienten. Das Bier war feines Zwergenbier, was Torasch sehr zusagte. Der Wirt versuchte mit Torasch ins Gespräch zu kommen. Er erfragte den Weg und den Grund der Gruppenzusammenstellung. Torasch antwortete ausweichend, aber nicht unehrlich. Er sei auf eine diplomatischen Mission im Auftrage derNovadi der Vani-Wüste. Damit gab sich der Alte zufrieden.
Der betagte Zwerg, gab Torasch auch einige Nachrichten. So hatten Reisende sowohl von umher wandelnden Toten in fernen Ländern gesprochen, sowie davon das die Elfen des Kaiserreiches ihre Eliteschwadron ausgesendet hatten. Dies hielt der Wirt jedoch für ein Gerücht. Torasch jedoch bestätigte ihm das Ausrücken der Schwadron. Kurz berichtete er vom Angriff auf Kelris. Den alten Zwerg schien dies sehr zu beunruhigen.
Nachdem alle getrunken und gespeist hatten, begaben sie sich in das Dachgeschoss. Dort hatten sie sich Strohmatten gemietet.
In der Nacht erwachte Torasch. Der Regen hämmerte laut auf den Boden und gegen die Fensterläden. Seine Begleiter schliefen alle. Aus dem Nebenraum hörte er das laute und gleichmäßige Schnarchen des Wirtes. Torasch fühlte sich jedoch zu aufgewühlt um zu schlafen. So zog er sich seinen Mantel über und schnappte sich seine Pfeife und den Feuerstein. Leise schlich er hinunter um die Anderen nicht zu wecken. Hinter dem Tresen hörte er das gleichmäßige Atmen der Schankmägde die dort schliefen. Die Tür war mit einem simplen Riegel verschlossen. Diesen öffnete Torasch leise und schlich hinaus.
Draußen war ein kleines Dach und ein Schemel. So nahm er Platz und zündete sich seine Pfeife an.
Die Nacht so stellte er fest war trotz des Regens überraschend warm. Man könnte meinen es ist eine Sommernacht, dachte Torasch.
Nach wenigen Zügen an der Pfeife ließ der Regen, und hörte kurz danach völlig auf. Da fiel Torasch auf, wie ruhig es doch war. Kein Vogel, kein Wind, nichts war zu hören. Nur das Rauschen des Flusses.
Torasch versuchte angestrengt zu horchen. Doch lange hörte er nichts. Auch sehen konnte er, im Licht des trüben Mondes, nichts Auffälliges.
Dann hörte er ein Scharren und ein Murmeln. Das Murmeln klang tief und wirr. Das Scharren kam, so meinte Torasch vom wühlen in der Erde.
Torasch versuchte die Richtung auszumachen und überlegte was dort war. Dann fiel ihm ein, dass er dort einen Friedhof gesehen hatte.
Es war kein riesiger Friedhof, jedoch angemessen für dieses Gehöft. Denn immerhin arbeiteten hier fast fünfzig Menschen. So hatten sich über Generationen auch einige Gräber angesammelt.
Torasch wurde mulmig zumute. Zu oft schon hatte er in letzter Zeit Ruhelose vorgefunden, die von den Vampiren des Ragnör erweckt worden waren.  So wollte er sicher sein, ob er sich täuschte.
Er machte die Pfeife aus und schlich langsam und vorsichtig Richtung Friedhof. Das Mondlicht genügte ihm einen möglichst trockenen Weg zu finden, jedoch tapste er doch immer wieder in den Matsch und leise schmatzend nur bewegte sich der Fuß dann weiter. Nach kurzer Zeit war er am nahegelegenen Friedhof angekommen. Torasch spähte über die kleine Friedhofsmauer. Mitten auf dem Friedhof sah er drei menschliche Gestalten. Zwei von ihnen waren gekleidet wie Magier in einer dunklen Robe. Bei genauerem Hinsehen erkannte Torasch, dass sie Stäbe, bestückt mit Totenköpfen, trugen. Nekromanten, dachte Torasch entsetzt. Dann sah er sich den Dritten an. Er war hochgewachsen. Das Gesicht lag frei und wirkte im Licht des Mondes nahezu weiß. Nicht nahezu, dachte Torash. In dem Moment war er sich sicher dort einen Vampir zu sehen.
Während er stumm zu Angrosh betete sah er die Ursache des Scharrens. Aus den Gräbern direkt vor ihm kam dies. Einige Arme steckten schon ihre toten Hände hinaus. Teils war bei frisch gestorbenen noch Fleisch dran, andere waren nur mehr Knochen.
Eiskalt wurde es ihm als er Begriff in welcher Gefahr das Gehöft und auch er schwebte.
So schnell er es wagte bewegte er sich zurück. Doch passte er kurz nicht auf. Sein Stiefel blieb stecken und löste sich mit einem lautem Schmatzen aus dem Schlamm. Er brauchte sich nicht umdrehen um zu wissen, dass er entdeckt wurde. Er hörte ein lautes unmenschliches Schreien hinter sich. Er rannte so schnell er konnte. Am Hof angekommen rannte er zur Feuerglocke. So laut und schnell er konnte schlug er Alarm. Sofort hört er Hunde bellen und sah wie durch Ritzen Licht aus den Häusern schien.
Laut rief er:  „Feinde! Feinde kommen! Bewaffnet euch!“
Schon hörte er das Klappern von Knochen und sah nur wenige dutzend Schritt entfernt die Toten auf sich zu marschieren.  Er lief ins Gasthaus und direkt in einen der Novadi Krieger.
„Herr Zwerg, was habt ihr? Schlecht habt geträumt?“, fragte der Novadi in seinem gebrochenen Garethi. Torasch fasste kurz zusammen was geschehen ist. Die Miene der Novadi verfinsterte sich. Sie zogen ihre Waffen und gingen hinaus. Torasch folge ihnen. Auch er zog seine Waffe. Der Zwergenschlägel fühlte sich schwer an in der Hand.
Die Novadi hatten Säbel oder Speere und begutachteten die Meute. Torasch schätze dort vier dutzend Untote zu sehen. Ihn beunruhigte jedoch, dass er weder den Vampir noch die Nekromanten sah. Doch zum denken, hatte er nicht viel Zeit. Die Novadi stürmten mutig auf die mit Steinen und Ästen bewaffneten Toten zu und hieben einige in mehrere Teile.  Die Toten agierten langsam jedoch waren sie in der Übermacht und die Novadi waren bald umzingelt. Einige der Bauern kamen mit Äxten und Mistgabeln um zu helfen. Als sie jedoch sahen wer der Feind ist, verließ die Meisten der Mut. Die wenigen die blieben, fanden schnell den Tod. Der Vampir war plötzlich unter ihnen. Noch bevor der erste reagierte, starrte er auf sein Herz, welches der Vampir in der linken Hand hielt. Dann brach er zusammen. Dem nächsten hieb der Vampir mit einem Schlag seines Schwertes, den Kopf ab. Auch die letzten beiden kämpfenden Bauern die übrig geblieben waren fanden ein ähnliches Ende. Einer von ihnen diente dem Vampir als Nahrung.  Torasch beobachtete dies mit Schrecken. Die Novadi so wusste er sahen fast nichts in diesem Licht was ihnen nicht zum Vorteil kam.
Da fiel Toraschs blick in die Gaststube auf ein Fass Lampen Öl. Er lief hinein und sah die Kellnerinnen zusammengekauert hinter der Theke hocken. Er schaute sie an, und wusste hier keine Hilfe zu erhalten. Da kam der alte Wirt im Nachtgewand hinunter mit einer Lampe in der Hand und wollte wissen was dieser Lärm soll. Torasch rief ihm nur zu: „Feinde! Wir brauchen Licht!“, auf Rogolan zu. Sofort straffte sich der Alte und blaffte die Frauen an, sie sollten mehr Lampenöl aus dem Keller hohlen. Er stieß mit Torasch das Fass um und griff einen großen Krug. Torasch rollte das Fass hinaus und stellte es auf. Dann schlug er das Fass auf und der Alte gab ihm den Krug. Torasch verteilte an einigen Stellen Lampenöl, der Alte lief hinterher und zündete dieses an. Schon bald war der Kampfplatz hell erleuchtet. Dies half den restlichen Novadi sehr. Torasch sah zu seinem Bedauern schon drei der Krieger leblos und blutend auf dem Boden liegend. Die Frauen brachten ein weiteres Fass. Dieses überschüttete der alte Zwerg mit dem letzten Krug aus dem anderen Fass. Dann stieß er dies mit Torasch um und ließ es auf einen Meute der Untoten rollen. Dann warf er seine Lampe hinterher. Diese traf das Fass und dieses fing sofort Feuer und wälzte sich durch die Reihen der Untoten Meute. Auch schien es einen der Nekromanten getroffen zu haben, den Torasch plötzlich entdeckte, als dieser lichterloh brannte. Die Novadi nahmen nun im Lichte kämpfend keine weiteren Verluste hin und schlugen einige der Untoten entzwei und das Unleben entwich ihnen. Torasch suchte mit seinem Blick verzweifelt nach dem zweiten Nekromanten und dem Vampir, welcher sein grausiges Mahl beendet hatte.
Da hallte der Schrei einer Frau aus der Gaststube. Torasch stürzte hinein und sah den Vampir, der sich gerade an einer der Mägde labte. Während die Andere weinend in der Ecke hockte. Torasch hieb auf den Vampir ein. Zu Toraschs Überraschung traf er diesen und wich taumelnd und aus einer Kopfwunde blutend zurück. Der Vampir fauchte ihn an. Torasch betete stumm zu Angrosch, denn er wusste genau einen Kampf würde er nicht gewinnen. Er war kein Zwerg des Kampfes. Doch wollte er wenigstens aufrecht sterben.
Den Gedanken an seine Geliebte und seine Freunde richtend stürmte er vor.
Der Vampir spielte mit ihm, dass erkannte Torasch nach kurzer Zeit. Da wurde der Vampir umgeworfen. Torasch sah nur einen alten Zwerg im Nachtgewand vorbeifliegen. Der Vampir schien genauso überrascht wie Torasch, nur konnte Torasch schneller reagieren. Er stürmte auf den Vampir zu und hieb mehrfach auf den Kopf ein, bis sich dieser unter den Schlägen in eine breiige Masse verwandelte. Der Vampir rührte sich nicht mehr. Doch auch der alte Zwerg nicht. Torasch entdeckte den Grund. Das Schwert des Vampires ragte aus dem Wirt. Als er den Zustand des Zwerges überprüfte, konnte er nur noch seinen Tod feststellen. Grimmig nickte Torasch ihm dankend zu und kehrte mit der erhobenen Waffe nach draußen zurück. Die Novadi kämpften gerade gegen die letzten Untoten. Der Nekromant war unter ihnen wurde jedoch in genau dem Moment von einem Speer durchbohrt und fiel zu Boden. Darauf zerfielen auch die letzten Untoten. Die Novadi standen stolz und stumm im Kreis und begutachteten das Schlachtfeld. Sie nickten dem Torasch zu. Er nickte zurück.
Danach kamen die Geflohenen zurück und auch andere kamen aus ihren Häusern. Gemeinsam beseitigten alle die Schäden. Die Untoten und ihre Meister warf man in ein gemeinsames Grab. Dann gossen die Bewohner einige Fässer Lampenöl hinein und zündeten sie an.
Die gefallenen Novadi, die toten Bauern, die Schankmaid und den Zwerg verbrannte man auf einem Scheiterhaufen und trauerte gemeinsam um die Toten.
Am nächsten Morgen ritt die grimmige Truppe Novadi mit Torasch weiter. Noch entschlossener das Bündnis herzustellen.

3 Kommentare:

  1. Krass war das spannend. Ich hatte etwas Panik das mein Lieblings Zwerg hops geht.

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    1. Das ist nicht nur dein Lieblingszwerg ;) So schnell wird er nicht krachen gehen.

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